Montag, 6. September 2010
Mein Coming Out
faase, 20:33h
Dem Fitness und Gesundheitswahn in unserer Gesellschaft zum Trotz: Ich liebe Currywurst!
Dieses Bekenntnis lässt einen in Teilen Berlins zum sozialen Aussenseiter werden. Teile Berlins, in denen man scheinbar mehr BIO-Märkte findet, als Discounter. Und das, obwohl die Currywurst der Legende nach in Berlin erfunden wurde. Bevor jetzt irgendein Hamburger protestiert (ich meine einen Mensch, der in Hamburg lebt, NICHT das Fleischbrötchen) - ich weiß, die Boulevardpresse streitet über die Herkunft der in Curry ertränkten Fettwurst. Das soll mir an dieser Stelle jedoch egal sein. Wenngleich der Trend also zur Zeit eher zum Körnerbrötchen und zur Fruchtschorle geht, bin ich stolz auf mein Coming out als Liebhaber des fleischigen Pausensnacks.
Dabei ist das einfacher gesagt, als verspeist:
Nichts ist einfacher, als in Berlin schlechte Currywurst zu essen. Alles was man tun muss, ist in irgendeine touristische Gegend zu gehen, und dort dann die angepreiste "echte Berliner Currywurst" zu kaufen. Wenn an dem selben Laden dann auch noch mit "real german sausage" geworben wird, dann kann man sich zu 99% sicher sein, dass ein Geschmacksfiasko droht.
Was also tun, wenn man eine Currywurst genießen möchte, ohne in die Hände von Billigheimern zu geraten (wobei sich "billig" in der Regel nur auf die Qualität bezieht, selten auch auf den Preis)?
Ein paar Grundregeln:
1. Finger weg von Verkäufern in grösseren Bahnhöfen und Shoppingcentern, da ist oftmals nur der Preis ganz oben.
2. Wurst ansehen! Wenn der Verkäufer Bratwürste zersäbelt und dann in Currysoße ertränkt, hat das mit "echter Currywurst" herzlich wenig zu tun.
3. Believe the hype! Currywurstbuden mit überregional gutem Ruf haben diesen oftmals zu Recht!
Wo gibt's denn jetzt wirklich gute Würste? Da hat wohl jeder Berliner so seinen Geheimtipp. Für Touristen empfehle ich aber einen Blick auf das Curry 36 in Kreuzberg (U Mehringdamm), die Curry Baude am Bahnhof Gesundbrunnen oder die Fleischerei am Rosenthaler Platz. Wer von einer Currywurst nicht erwartet, dass sie mit Darm sein muss, der kann auch Konnopke (U Eberswalder Str.) ansteuern. Wie gesagt, das sind meine Favoriten, aber Hinz wird andere haben, und Kunz auch.
Wo auch immer ihr euch eure Würschte holt: Lasst euch nicht von Abzockern verarschen - und haut rein!
Dieses Bekenntnis lässt einen in Teilen Berlins zum sozialen Aussenseiter werden. Teile Berlins, in denen man scheinbar mehr BIO-Märkte findet, als Discounter. Und das, obwohl die Currywurst der Legende nach in Berlin erfunden wurde. Bevor jetzt irgendein Hamburger protestiert (ich meine einen Mensch, der in Hamburg lebt, NICHT das Fleischbrötchen) - ich weiß, die Boulevardpresse streitet über die Herkunft der in Curry ertränkten Fettwurst. Das soll mir an dieser Stelle jedoch egal sein. Wenngleich der Trend also zur Zeit eher zum Körnerbrötchen und zur Fruchtschorle geht, bin ich stolz auf mein Coming out als Liebhaber des fleischigen Pausensnacks.
Dabei ist das einfacher gesagt, als verspeist:
Nichts ist einfacher, als in Berlin schlechte Currywurst zu essen. Alles was man tun muss, ist in irgendeine touristische Gegend zu gehen, und dort dann die angepreiste "echte Berliner Currywurst" zu kaufen. Wenn an dem selben Laden dann auch noch mit "real german sausage" geworben wird, dann kann man sich zu 99% sicher sein, dass ein Geschmacksfiasko droht.
Was also tun, wenn man eine Currywurst genießen möchte, ohne in die Hände von Billigheimern zu geraten (wobei sich "billig" in der Regel nur auf die Qualität bezieht, selten auch auf den Preis)?
Ein paar Grundregeln:
1. Finger weg von Verkäufern in grösseren Bahnhöfen und Shoppingcentern, da ist oftmals nur der Preis ganz oben.
2. Wurst ansehen! Wenn der Verkäufer Bratwürste zersäbelt und dann in Currysoße ertränkt, hat das mit "echter Currywurst" herzlich wenig zu tun.
3. Believe the hype! Currywurstbuden mit überregional gutem Ruf haben diesen oftmals zu Recht!
Wo gibt's denn jetzt wirklich gute Würste? Da hat wohl jeder Berliner so seinen Geheimtipp. Für Touristen empfehle ich aber einen Blick auf das Curry 36 in Kreuzberg (U Mehringdamm), die Curry Baude am Bahnhof Gesundbrunnen oder die Fleischerei am Rosenthaler Platz. Wer von einer Currywurst nicht erwartet, dass sie mit Darm sein muss, der kann auch Konnopke (U Eberswalder Str.) ansteuern. Wie gesagt, das sind meine Favoriten, aber Hinz wird andere haben, und Kunz auch.
Wo auch immer ihr euch eure Würschte holt: Lasst euch nicht von Abzockern verarschen - und haut rein!
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Mittwoch, 25. August 2010
Die Queen von Moabit
faase, 22:09h
In Moabit lebt eine Katze.
Diese Aussage ist natürlich totaler Quatsch, oder netter formuliert: unpräzise. In Moabit leben unzählige Katzen. Aber mir geht's hier gerade nur um eine Katze. Die erste Frage, die ich virtuell höre ist, geht's hier nicht um Berlin? Wo bitte ist Moabit? Moabit ist natürlich in Berlin, aber bevor ihr jetzt anfangt zu suchen: Moabit ist ein Unterstadtteil von Tiergarten; Tiergarten ist ein Stadtteil von Mitte; Mitte ist ein Bezirk in Berlin.
Aber was ist jetzt mit der Katze?
Nun, die lebt hier. Sie ist weiß, sieht aus wie ein explodiertes Fellknäuel und thront auf ihrem Podest auf einem Balkon in der Zille-Siedlung (ja, die ist in Moabit, in Tiergarten, in Mitte, in Berlin). Meine Freundin findet die total süß, und ich gebe verschämt zu: ich auch. Eigentlich bin ich gar kein Katzen-Fan. Eigentlich finde ich Katzen oftmals richtig unangenehm. Die Katzen, die ich kenne riechen. Es mag Leute geben, die Katzen-Geruch mögen - zählt mich nicht dazu. Die Katze von der ich rede, sitzt aber, wie bereits erwähnt, auf einem Balkon, ergo an der frischen Luft, ergo juckt mich der Geruch nicht. Und ohne störenden Geruch komme ich nicht darum herum, dieses Katzen-Wesen "niedlich" zu finden. Ich habe darüber nachgedacht, die Katze zu adoptieren, aber dann würde sie in meiner Wohnung leben. Der Geruch würde unsere innige Freundschaft binnen kürzester Zeit beenden. Nein, dort, wo sie jetzt sitzt, sitzt sie absolut richtig.
Wir haben noch keinen Namen für sie gefunden. Eigentlich haben wir auch noch keinen gesucht. Man könnte natürlich die Besitzerin fragen, aber das wäre zu leicht. Und zu unpersönlich. Die Katze sitzt da öffentlich rum und guckt arrogant in die Gegend. Wenn ich da vorbeigehe ist es irgendwie "meine Katze", also gebe ich ihr auch einen eigenen Namen. Ich denke, ich werde sie "Queen of Moabit" nennen. Nur für den Fall, dass es ein Kater ist, käme auch "explodiertes Fellknäuel" in Betracht, aber bis ich das herausfinde, heißt es:
God Save the Queen.
Diese Aussage ist natürlich totaler Quatsch, oder netter formuliert: unpräzise. In Moabit leben unzählige Katzen. Aber mir geht's hier gerade nur um eine Katze. Die erste Frage, die ich virtuell höre ist, geht's hier nicht um Berlin? Wo bitte ist Moabit? Moabit ist natürlich in Berlin, aber bevor ihr jetzt anfangt zu suchen: Moabit ist ein Unterstadtteil von Tiergarten; Tiergarten ist ein Stadtteil von Mitte; Mitte ist ein Bezirk in Berlin.
Aber was ist jetzt mit der Katze?
Nun, die lebt hier. Sie ist weiß, sieht aus wie ein explodiertes Fellknäuel und thront auf ihrem Podest auf einem Balkon in der Zille-Siedlung (ja, die ist in Moabit, in Tiergarten, in Mitte, in Berlin). Meine Freundin findet die total süß, und ich gebe verschämt zu: ich auch. Eigentlich bin ich gar kein Katzen-Fan. Eigentlich finde ich Katzen oftmals richtig unangenehm. Die Katzen, die ich kenne riechen. Es mag Leute geben, die Katzen-Geruch mögen - zählt mich nicht dazu. Die Katze von der ich rede, sitzt aber, wie bereits erwähnt, auf einem Balkon, ergo an der frischen Luft, ergo juckt mich der Geruch nicht. Und ohne störenden Geruch komme ich nicht darum herum, dieses Katzen-Wesen "niedlich" zu finden. Ich habe darüber nachgedacht, die Katze zu adoptieren, aber dann würde sie in meiner Wohnung leben. Der Geruch würde unsere innige Freundschaft binnen kürzester Zeit beenden. Nein, dort, wo sie jetzt sitzt, sitzt sie absolut richtig.
Wir haben noch keinen Namen für sie gefunden. Eigentlich haben wir auch noch keinen gesucht. Man könnte natürlich die Besitzerin fragen, aber das wäre zu leicht. Und zu unpersönlich. Die Katze sitzt da öffentlich rum und guckt arrogant in die Gegend. Wenn ich da vorbeigehe ist es irgendwie "meine Katze", also gebe ich ihr auch einen eigenen Namen. Ich denke, ich werde sie "Queen of Moabit" nennen. Nur für den Fall, dass es ein Kater ist, käme auch "explodiertes Fellknäuel" in Betracht, aber bis ich das herausfinde, heißt es:
God Save the Queen.
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