Dienstag, 31. August 2010
Wann werden die iDevices erwachsen?
faase, 20:04h
Story updated
Jeder Käufer eines iPhones oder iPads kennt die Situation. Mit glänzenden Augen hat man sein neues Gerät aus der Verpackung geholt, den Karton in die Ecke geschmissen und auf den Power-Button gedrückt. Jetzt geht's los.
Ganz klarer Fall von Denkste!
Anstatt des Start-Screens wird der neue Kunde erstmal mit der Aufforderung konfrontiert, das Gerät mit iTunes zu verbinden. Kind, geh zu deiner Mama! Wann fällt diese Abhängigkeit? Wann durchtrennt Apple die Nabelschnur zwischen den iDevices und dem Mac?
Um eine Lösung dafür zu finden, muss man erstmal analysieren, warum diese Verbindung überhaupt besteht. iDevices sind in erster Linie Consumergeräte. Die Geräte und das User-Interface sind von Grund auf für einen Zweck konzipiert: um dem Nutzer einen möglichst einfachen Zugang zu Diensten und Medien zu ermöglichen. Nicht Arbeiten, sondern Genießen steht im Vordergrund. E-Mail, Internet, Spiele auf der einen Seite, Fotos, Videos und Musik auf der anderen Seite. Der Haken liegt bei der zweitgenannten Anwendungsgruppe. Zumindest für die letztgenannten Dinge müssen die User erst einmal die benötigten Daten auf das Gerät transferieren. Je nach Gewohnheit sind diese Medienbibliotheken wenige Gigabyte bis hunderte Gigabyte groß. Im Regelfall dürften die Datenmengen, die Kapazitäten mobiler Geräte bei weitem überschreiten. iPod Touch und iPad kommen in der größten Ausstattung mit 64 GB, das iPhone mit lediglich 32 GB daher. Selbst unter der Voraussetzung, dass der zur Verfügung stehende Speicherplatz ausschließlich für Medien zur Verfügung steht - es reicht bei weitem nicht. Die Bibliothek muss auf dem Computer lagern, von wo das Mobilgerät je nach Bedarf mit einer Auswahl der Medien befüllt wird.
Wie lautet die "offensichtliche" Lösung für dieses Problem? Mehr Speicherplatz auf dem Gerät. Dafür drängen sich zwei Möglichkeiten ins Blickfeld. 1. Mehr Flashspeicher rein 2. Eine Festplatte verbauen.
Beide Varianten stellen jedoch keine "echte" Lösung dar, die Apple in Betracht ziehen würde. Mehr Flashspeicher würde das Gerät unangemessen verteuern. Nicht vergessen, die iDevices sind Consumer Geräte. Sie müssen bezahlbar bleiben, sonst zieht die anvisierte Kundschaft einen Kauf nicht in Betracht. Wenn ich Interessierten gegenüber angebe, dass ich für mein iPad 600,- EUR bezahlt habe, dann ist die allgemeine Antwort "ziemlich teuer für so ein kleines Gerät". Diskutieren hilft an dieser Stelle nicht; ob ein Preis als angemessen oder überteuert erachtet wird, ist ein Bauchgefühl - und dieses Bauchgefühl sagt den meisten Computerkäufern, dass man einen PC doch auch für 500 EUR bekommt. Deshalb bedeutet in der Regel eine Erhöhung des Preises den Verlust großer Teile der potentiellen Kundschaft.
Eine Festplatte scheidet aus, da die Ladezeiten einfach zu groß sind. Besonders gut kann man das am iPod Classic beobachten. Teilweise hat man bereits auf diesem Gerät das Gefühl, einen Cafe trinken gehen zu können, bevor das Gerät reagiert. Da aber nunmal das UI des iPad vor allem deshalb so gut funktioniert, weil auf jede Geste eine sofortige Reaktion folgt, scheidet der Einsatz einer großen Festplatte aus.
Was nun? Entweder, die iDevices bleiben auf ewig Anhängsel der großen Computer - oder die Medienbibliotheken wandern vom Computer in das Internet.
Man Stelle sich vor: Fotos, Videos, Musik, alles auf Servern im Internet gelagert, von wo man sie mit dem iPad jederzeit abrufen kann. Je länger ich darüber nachdenke, desto sicher werde ich, dass das im Prinzip die einzige Lösung ist, wenn man die Nabelschnur zwischen dem iPad und dem "grossen" Computer zerschneiden möchte.
Vielleicht passiert das ja bereits am morgigen Mittwoch, wenn Apple traditionell zum September-Consumer-Event lädt. Vielleicht ist morgen der Tag, an dem die iOS Geräte erwachsen werden.
Update: Wir werden wohl noch etwas warten müssen...
Jeder Käufer eines iPhones oder iPads kennt die Situation. Mit glänzenden Augen hat man sein neues Gerät aus der Verpackung geholt, den Karton in die Ecke geschmissen und auf den Power-Button gedrückt. Jetzt geht's los.
Ganz klarer Fall von Denkste!
Anstatt des Start-Screens wird der neue Kunde erstmal mit der Aufforderung konfrontiert, das Gerät mit iTunes zu verbinden. Kind, geh zu deiner Mama! Wann fällt diese Abhängigkeit? Wann durchtrennt Apple die Nabelschnur zwischen den iDevices und dem Mac?
Um eine Lösung dafür zu finden, muss man erstmal analysieren, warum diese Verbindung überhaupt besteht. iDevices sind in erster Linie Consumergeräte. Die Geräte und das User-Interface sind von Grund auf für einen Zweck konzipiert: um dem Nutzer einen möglichst einfachen Zugang zu Diensten und Medien zu ermöglichen. Nicht Arbeiten, sondern Genießen steht im Vordergrund. E-Mail, Internet, Spiele auf der einen Seite, Fotos, Videos und Musik auf der anderen Seite. Der Haken liegt bei der zweitgenannten Anwendungsgruppe. Zumindest für die letztgenannten Dinge müssen die User erst einmal die benötigten Daten auf das Gerät transferieren. Je nach Gewohnheit sind diese Medienbibliotheken wenige Gigabyte bis hunderte Gigabyte groß. Im Regelfall dürften die Datenmengen, die Kapazitäten mobiler Geräte bei weitem überschreiten. iPod Touch und iPad kommen in der größten Ausstattung mit 64 GB, das iPhone mit lediglich 32 GB daher. Selbst unter der Voraussetzung, dass der zur Verfügung stehende Speicherplatz ausschließlich für Medien zur Verfügung steht - es reicht bei weitem nicht. Die Bibliothek muss auf dem Computer lagern, von wo das Mobilgerät je nach Bedarf mit einer Auswahl der Medien befüllt wird.
Wie lautet die "offensichtliche" Lösung für dieses Problem? Mehr Speicherplatz auf dem Gerät. Dafür drängen sich zwei Möglichkeiten ins Blickfeld. 1. Mehr Flashspeicher rein 2. Eine Festplatte verbauen.
Beide Varianten stellen jedoch keine "echte" Lösung dar, die Apple in Betracht ziehen würde. Mehr Flashspeicher würde das Gerät unangemessen verteuern. Nicht vergessen, die iDevices sind Consumer Geräte. Sie müssen bezahlbar bleiben, sonst zieht die anvisierte Kundschaft einen Kauf nicht in Betracht. Wenn ich Interessierten gegenüber angebe, dass ich für mein iPad 600,- EUR bezahlt habe, dann ist die allgemeine Antwort "ziemlich teuer für so ein kleines Gerät". Diskutieren hilft an dieser Stelle nicht; ob ein Preis als angemessen oder überteuert erachtet wird, ist ein Bauchgefühl - und dieses Bauchgefühl sagt den meisten Computerkäufern, dass man einen PC doch auch für 500 EUR bekommt. Deshalb bedeutet in der Regel eine Erhöhung des Preises den Verlust großer Teile der potentiellen Kundschaft.
Eine Festplatte scheidet aus, da die Ladezeiten einfach zu groß sind. Besonders gut kann man das am iPod Classic beobachten. Teilweise hat man bereits auf diesem Gerät das Gefühl, einen Cafe trinken gehen zu können, bevor das Gerät reagiert. Da aber nunmal das UI des iPad vor allem deshalb so gut funktioniert, weil auf jede Geste eine sofortige Reaktion folgt, scheidet der Einsatz einer großen Festplatte aus.
Was nun? Entweder, die iDevices bleiben auf ewig Anhängsel der großen Computer - oder die Medienbibliotheken wandern vom Computer in das Internet.
Man Stelle sich vor: Fotos, Videos, Musik, alles auf Servern im Internet gelagert, von wo man sie mit dem iPad jederzeit abrufen kann. Je länger ich darüber nachdenke, desto sicher werde ich, dass das im Prinzip die einzige Lösung ist, wenn man die Nabelschnur zwischen dem iPad und dem "grossen" Computer zerschneiden möchte.
Update: Wir werden wohl noch etwas warten müssen...
... comment